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Einsatz 24-2022

Einsatz 24-2022

Großschadenslage – Einsatz beim Waldbrand in der Gohrischheide

24 Stunden-Einsatz der Lommatzscher Kameraden zum Schutz der Ortschaft Nieska

Am Donnerstag, 23.06.2022 ist in der Gohrischheide hinter Zeithain an der Landesgrenze Sachsen / Brandenburg ein Waldbrand ausgebrochen. Durch die anhaltende Hitze und auffrischende Winde hat sich das Feuer schnell bis nach Brandenburg ausgebreitet und wurde am Freitag zur „Großschadenslage“ ausgerufen.

Am Freitag ertönte dann auch in Lommatzsch um 15:14 Uhr die Sirene. Die Leitstelle Dresden forderte das Tanklöschfahrzeug der FW Lommatzsch zum Einsatz ins Waldbrandgebiet an. Im Bereitstellungsraum zwischen Heidehäuser und Nieska angekommen, meldeten  sich die Kameraden bei der Einsatzleitung an und erwarteten einen spezifischen Einsatzbefehl. Dieser lautete: Zusammen mit ebenfalls eingetroffenen Tanklöschfahrzeugen anderer Feuerwehren bei der Abschnittsleitung in der Ortschaft Nieska melden und dann das brennende Feld- und Waldgebiet links der Ortschaft ablöschen und ein Übergreifen der Flammen auf Nieska zu verhindern. Durch sich drehende Winde wälzte sich eine Rauch- und Flammenwand auf Nieska zu und es drohte die Evakuierung der Ortschaft – dies sollte auf alle Fälle vermieden werden. Auf der Anfahrt ins Waldgebiet mussten die Kameraden links und rechts eines Feldweges immer wieder aufflammende Stellen auf einem nahezu abgerannten Feld ablöschen. Im Waldstück mussten ebenfalls mehrere kleine Brandherde, brennende Sträucher und Bäume gelöscht werden.

Nach kurzer Zeit wurde entschieden, dass das TLF Lommatzsch auf Grund der Geländefähigkeit des Fahrzeuges vom Hauptweg weg einen kleineren Waldweg hinein auf eine kleine Lichtung unweit eines größer werdenden Brandabschnittes fährt und dort einen Löschangriff mit 2 C-Strahlrohren aufbaut. Da die Kapazität des Löschwassertankes im Lommatzscher TLF nur 2500 Liter fast, wurde ein Pendelverkehr von 2 anderen Tanklöschfahrzeugen mit einer Kapazität von jeweils etwa 4000 Litern eingerichtet, die dann über eine lange  Schlauchleitung das TLF Lommatzsch immer wieder mit dem notwendigen Löschwasser versorgten. Nachdem eines dieser Fahrzeuge wegen eines technischen Defektes ausfiel, versorgte nur noch das TLF 4000 der FW Röhrsdorf die Lommatzscher mit Wasser.         

Das Löschwasser wurde aus einem See eines Kieswerkes vor Nieska bezogen. Dort hatten andere Feuerwehrkräfte mit 3 Tragkraftpumpen eine stabile Wasserentnahmestelle aufgebaut und speisten die immer wieder anrückenden Tanklöschfahrzeuge mit Löschwasser nach.

Im Brandabschnitt der Lommatzscher Kameraden wurde auch ein Hubscharauber der Bundespolizei eingesetzt, der dort mit Wasserabwürfen den Löschvorgang unterstütze.

Da feststand, dass sich der Einsatz bis weit über die Nacht ausdehnen würde, wurde rechtzeitig in Lommatzsch eine Ablösemanschaft aktiviert. Diese traf mit dem MTW der FW Lommatzsch gegen 20:30 Uhr am Einsatzort ein. Nach kurzer Übergabe fuhr die erste Einsatzmannschaft zurück nach Lommatzsch und die 2. Mannschaft setzte das Löschen entsprechend der Einsatzbefehle der Abschnittsleitung fort.

Gegen 21:30 Uhr wurde der Brandabschnitt der Lommatzscher Kameraden aufgelöst. Nach Rückbau der Ausrüstung fuhren die Kameraden zu einem anderen zugewiesen Abschnitt bei Nieska und unterstützen die Zeithainer Kameraden bei den Löscharbeiten und bei der Verhinderung der Ausbreitung des Feuers. Später legten die Lommatzscher Kameraden mittels Löschschaum eine Brandgrenze an einem Feld in einer Breite von ca. 8 m und auf einer Länge von 800 m. Hinter dem Schaumteppich wurde der Boden auf einer Breite von ca. 15 m eingewässert. Für diese Arbeiten musste das TLF Lommatzsch immer wieder selber zum Löschwasserauftanken an die Entnahmestelle am Baggersee fahren. Gegen 03:40 Uhr traf eine 3. Mannschaft mit jeweils 3 Kameraden der Feuerwehren Lommatzsch und Wachtnitz als Ablösung ein.

Die 3. Mannschaft setzte im Wesentlichen die Einsatzarbeiten von ihren Vorgängern fort bzw. löschte in neu zugeordneten Abschnitten kleinere Brandherde und legte Schaumteppiche an angrenzenden Feldern. Auch diesmal mussten die Kameraden ihr Löschwasser im Pendelverkehr immer wieder selber nachfüllen.

Die 4. und letzte Ablösung der Lommatzscher traf gegen 09:30 Uhr in Nieska ein. Auch diese Kameraden setzten die Löscharbeiten entsprechend den Einsatzbefehlen der Abschnittsleitung Nieska fort: Schaumränder legen, immer wieder aufflammende Brandnester ablöschen und deren Ausbreiting verhindern, das benötigte Löschwasser im Pendelverkehr von der Entnahmestelle zum jeweiligen Einsatzort fahren, Erkunden der Brandentwicklung zum Einsatzbereich Brandenburg, wieder Glutnester ablöschen und den Brandsaum wässern …

Kurz vor 16 Uhr bauten die Lommatzscher Kameraden ihre gesamte eingesetzte Ausrüstung zurück, und beendeten ihren Einsatz. Nach dem Abmelden bei der Einsatzleitung fuhren die Kameraden mit dem TLF zurück ins Gerätehaus nach Lommatzsch. Dort warteten schon weitere Kameraden um das Fahrzeug zu reinigen, mit Löschwasser zu betanken, die eingesetzten, verschmutzten Einsatzmittel zu reinigen bzw. gegen neue, saubere auszutauschen.  Noch vor 20 Uhr konnte das Fahrzeug wieder als einsatzbereit der Leitstelle Dresden gemeldet werden.

Das Tanklöschfahrzeug TLF 16-25 blieb rund 24 Stunden an der Einsatzstelle im Raum Nieska, es waren 23 Kameraden aus Lommatzsch und Wachtnitz in 4 Schichten im Einsatz. Bei der Reinigung und Wieder-Einsatzbereitmachung des TLF halfen nochmals 5 Kameraden.   [MH]

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STADT LOMMATZSCH
 

logoLandkreis: Meißen
Bundesland: Sachsen
Einwohner: 5000

 
 

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